Was ist LOGICO?
LOGICO-Förderboxen ist ein bewährtes Lernspiel- und Fördermaterial, das bereits seit Jahrzehnten in Kitas und Grundschulen eingesetzt wird. Es handelt sich um ein Lernsystem mit Selbstkontrolle, das Kindern auf spielerische Weise verschiedenste Inhalte näherbringt. Besonders für Kinder mit Autismus, die nicht sprechen, bietet LOGICO eine attraktive Möglichkeit, selbstständig zu lernen und Gelerntes zu üben. Das System kombiniert farbenfrohe Aufgabenkarten mit einem speziellen Plastik-Rahmen, in dem sich bunte bewegliche Knöpfe befinden. Kinder lösen Aufgaben, indem sie diese farbigen Knöpfe zu den richtigen Antworten schieben. Anschließend können sie die Karte umdrehen und ihre Lösungen eigenständig überprüfen. Diese direkte Rückmeldung erhöht die Motivation und ermöglicht es dem Kind, Fehler sofort zu erkennen und daraus zu lernen, ohne dass ein Erwachsener eingreifen muss.
Dieses spielerische Lernsystem hat sich als vielseitig und motivierend für alle Kinder erwiesen, unabhängig von ihren individuellen Stärken oder Schwächen. LOGICO wird überall dort eingesetzt, wo Kinder mit Spaß und in ihrem eigenen Tempo übend lernen sollen – sei es im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause. Im Folgenden erfahren Sie, wie die LOGICO-Förderboxen aufgebaut sind, welche didaktischen Ideen dahinterstecken und warum gerade autistische Kinder, die nicht sprechen, besonders von diesem System profitieren können.
Inhalt
Aufbau der LOGICO-Förderboxen: Varianten und Materialien
Ein LOGICO-Lernset besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: dem LOGICO-Rahmen und den dazugehörigen Aufgaben- bzw. Förderkarten (oft thematisch gebündelt in sogenannten Förderboxen). Der LOGICO-Rahmen ist ein robuster Kunststoffrahmen mit integrierten, verschiebbaren Knöpfen in verschiedenen Farben. Es gibt ihn in unterschiedlichen Ausführungen passend zum Alter und Entwicklungsstand des Kindes:
- LOGICO Primo – Dies ist die Variante für jüngere Kinder (ab etwa 3 Jahren bis zum Vorschulalter). Der Primo-Rahmen ist blau und hat 6 große, farbige Knöpfe. Die Übungskarten für LOGICO Primo sind einfach gestaltet, mit großen Bildern und klaren Aufgabenstellungen, die auf frühkindliche Lerninhalte abzielen (z. B. Farben erkennen, Formen unterscheiden, erste Zahlen verstehen). Durch die größeren Knöpfe können auch kleine Kinder oder Kinder mit motorischen Schwierigkeiten den Rahmen gut bedienen.
- LOGICO Piccolo – Diese Variante richtet sich an Kinder im Grundschulalter (ca. 6 bis 10 Jahre). Der Piccolo-Rahmen ist grün und etwas kompakter, mit 10 bunten Knöpfen. Er bietet Platz für Karten mit mehr Aufgaben pro Seite, sodass komplexere Inhalte abgedeckt werden können. Die Übungskarten für LOGICO Piccolo decken ein breites Spektrum an Themen ab: von Lesen und Schreiben über Mathematik (z. B. Rechnen im Zahlenraum bis 20 oder 100) bis hin zu Sachunterrichtsthemen und Logik-Rätseln. Grundschulkinder können mit Piccolo eigenständig üben und dabei den Lernstoff der Schule vertiefen.
(Hinweis: Es existiert zudem eine Erweiterung namens LOGICO Maximo mit 18 Knöpfen für noch komplexere Aufgaben, meist ab der 3. Klasse aufwärts. Im Kontext von Grundschulkindern wird jedoch hauptsächlich mit Primo und Piccolo gearbeitet.)
Materialien und Aufbau: Die LOGICO-Rahmen sind langlebig und stabil konstruiert. Es gibt keine losen Teile, da die bunten Knöpfe fest im Rahmen integriert sind und nur entlang von Schienen hin- und hergeschoben werden. Dies ist ein großer Vorteil: Es gehen keine Teile verloren, und selbst Kinder mit motorischem Handicap können die Knöpfe dank der Führungsschienen leicht und geräuscharm bewegen. Die Aufgaben- und Förderkarten selbst bestehen aus festem, laminiertem Karton, damit sie dem häufigen Gebrauch standhalten. Jede Karte hat vorne mehrere Aufgaben (bei Primo in der Regel 6, bei Piccolo 10 Aufgaben pro Karte). Neben jeder Aufgabe befindet sich ein farbiger Punkt oder ein kleines farbiges Symbol, das einer der verschiebbaren Knöpfe im Rahmen entspricht. Auf der Rückseite der Karte sind die Lösungen angegeben – meist in Form eines Farbmusters oder Symbols, das zeigt, an welcher Position jeder farbige Knopf im Rahmen für die korrekte Lösung stehen muss.
Die LOGICO-Förderboxen beinhalten thematisch sortierte Kartensets. So gibt es beispielsweise Boxen mit Übungskarten für Mathematik (etwa „Rechentraining bis 20“), für Sprache (z. B. „Lesen lernen“ oder „Bilder – Laute – Wörter“ für erste Buchstaben und Laute), für Basiskompetenzen wie Logik und Wahrnehmung („Farben und Formen“, „Konzentration und Logisches Denken“) oder für Alltagswissen und lebenspraktische Themen („Einkaufen macht Spaß“, „So ziehen wir uns an“). Jede Förderbox enthält meist eine größere Zahl an Karten, die kleinschrittig aufeinander aufbauen: Die ersten Karten beginnen mit leichten Übungen, die dann allmählich anspruchsvoller werden. So kann das Kind langsam Fortschritte machen, ohne überfordert zu werden. Als Eltern können Sie einzelne Karten gezielt auswählen, die zum momentanen Entwicklungsstand und Interesse Ihres Kindes passen.



Didaktische Grundlagen: Wie funktioniert das LOGICO-System?
Das Erfolgskonzept von LOGICO beruht auf einigen zentralen didaktischen Prinzipien. Zum Verständnis, warum dieses Lernsystem so gut funktioniert, lohnt sich ein Blick auf die dahinterliegenden Ideen:
- Selbstständiges Lernen: LOGICO ermöglicht es Kindern, Aufgaben weitgehend ohne Hilfe von Erwachsenen zu bearbeiten. Nachdem das Kind verstanden hat, wie der Rahmen und die Karten funktionieren, kann es eigeninitiativ eine Karte nehmen, die Aufgaben durchführen und sich selbst kontrollieren. Dieses selbstständige Arbeiten fördert nicht nur das Fachwissen, sondern auch wichtige Lernkompetenzen wie Eigenverantwortung und Konzentration. Kinder erleben sich als kompetent, weil sie die Aufgabe „alleine geschafft“ haben – ein großes Erfolgserlebnis, das gerade für Kinder mit besonderen Förderbedürfnissen sehr wertvoll ist.
- Unmittelbare Selbstkontrolle: Ein herausragendes Merkmal von LOGICO ist die sofortige Rückmeldung. Nachdem alle Knöpfe gesetzt wurden, kann das Kind die Karte umdrehen und sieht augenblicklich, ob seine Antworten stimmen. Diese Selbstkontrolle nimmt den Druck durch Prüfungen von außen und ermöglicht es dem Kind, in seinem eigenen Tempo aus Fehlern zu lernen. Es muss nicht auf die Korrektur durch Lehrer oder Eltern warten. Bei einer falschen Zuordnung bemerkt das Kind dies selbst und kann versuchen, die Aufgabe eigenständig zu verbessern. Dieser Ansatz fördert eine positive Fehlerkultur: Irrtümer werden nicht als Scheitern erlebt, sondern als Teil des Lernprozesses, den das Kind selbst steuern kann.
- Spielerische Motivation: Die bunte und spielerische Aufmachung von LOGICO sorgt dafür, dass Lernen eher wie ein Spiel und weniger wie Pflichtübung wirkt. Das Verschieben der Knöpfe hat etwas von einem Puzzle und macht vielen Kindern Spaß. Sie sind neugierig, ob sie den richtigen Lösungsweg gefunden haben, und freuen sich darauf, die Karte nach getaner Arbeit umzudrehen und nachzuschauen. Diese Neugier und Vorfreude steigern die Motivation, immer weiter zu üben. Oft möchten Kinder gleich mehrere Karten hintereinander bearbeiten, weil sie sehen wollen, ob sie es schaffen. Das ist ein deutlicher Unterschied zu klassischen Arbeitsblättern, bei denen die Motivation schneller nachlassen kann.
- Kleinschrittiger Aufbau und individuelle Anpassung: Jede LOGICO-Förderbox ist didaktisch durchdacht und so aufgebaut, dass sie mit leichten Aufgaben beginnt und dann Schritt für Schritt schwieriger wird. Dadurch wird das Kind langsam an komplexere Herausforderungen herangeführt. Die Aufgaben sind überschaubar und klar strukturiert, sodass auch Kinder mit Konzentrationsschwierigkeiten oder Lernverzögerungen nicht überfordert werden. Eltern und Pädagogen können außerdem gezielt die Karten auswählen, die genau den aktuellen Fähigkeiten oder Lernzielen des Kindes entsprechen. So ist individuelle Förderung möglich: Ein fortgeschrittenes Kind kann eventuell schon schwierigere Karten lösen, während ein anderes lieber noch einige Zeit bei den Grundlagen bleibt. LOGICO deckt durch seine Vielfalt an Themen und Schwierigkeitsgraden ein breites Spektrum ab, sodass für jedes Kind etwas Passendes dabei ist.
- Multisensorisches Lernen: Beim LOGICO-System werden mehrere Sinne angesprochen. Die Kinder schauen sich die Aufgaben und Bilder genau an (visuelle Wahrnehmung), fassen die Knöpfe an und bewegen sie (taktile und kinästhetische Erfahrung) und denken über die Lösung nach (kognitive Verarbeitung). Diese Kombination aus Sehen, Anfassen und Denken hilft dabei, dass Lerninhalte besser verankert werden. Gerade für Kinder, die über rein auditiven Input (z. B. zuhören während jemand spricht) weniger gut lernen, ist diese visuell-gestützte Methode sehr effektiv.
- Entlastung für die Eltern: Auch wenn es nicht direkt ein didaktisches Prinzip ist, sollen Eltern wissen: Ein System wie LOGICO kann auch Sie entlasten. Ihr Kind kann Phasen des Lernens und Übens alleine verbringen, während Sie als Eltern nicht ununterbrochen daneben sitzen und kontrollieren müssen. Das bedeutet natürlich nicht, dass keine Begleitung notwendig ist – vor allem anfangs braucht das Kind Anleitung, wie es mit dem System umgeht. Aber sobald es selbständig damit arbeitet, gewinnen Eltern kleine Zeitfenster, in denen sie sich entspannen oder anderen Dingen widmen können, während das Kind sinnvoll beschäftigt ist.
Warum ist LOGICO für autistische Kinder, die nicht sprechen, besonders geeignet?
Kinder mit Autismus im Grundschulalter, insbesondere jene, die nicht oder kaum sprechen, haben oft spezielle Bedürfnisse beim Lernen. LOGICO kann genau hier ansetzen und diesen Kindern ein passendes Lernangebot machen, das ihre Stärken nutzt und ihre Herausforderungen berücksichtigt:
1. Visuelles und strukturiertes Lernen: Viele autistische Kinder sind ausgeprägte visuelle Lerner – sie nehmen Informationen am besten über das Auge auf. LOGICO bedient diesen Kanal optimal: Die Aufgaben sind mit Bildern, Farben und klaren visuellen Strukturen gestaltet. Das System an sich folgt einem festen, immer gleichen Ablauf (Karte einschieben, Aufgaben anschauen, Knöpfe schieben, umdrehen und kontrollieren). Diese Vorhersehbarkeit und klare Struktur gibt autistischen Kindern Sicherheit. Sie wissen genau, was auf sie zukommt, und können sich darauf einstellen. Unvorhergesehene Änderungen oder komplizierte Erklärungen entfallen – jede LOGICO-Karte funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Für Kinder, die Routine und Gleichförmigkeit brauchen, ist das ideal.
2. Keine verbale Sprache erforderlich: Nichtsprechende Kinder können beim Übungslernen oft nicht zeigen, was sie schon alles wissen, weil herkömmliche Übungen oft verbale Antworten oder Kommunikation erfordern. Hier spielt LOGICO einen großen Vorteil aus: Ihr Kind muss nicht sprechen, um die Aufgaben zu lösen. Die Antworten werden ausschließlich durch das Verschieben der Farbknöpfe gegeben. Ein autistisches Kind, das sich sprachlich nicht mitteilen kann, hat so endlich eine Gelegenheit, sein Verständnis und Können zu zeigen, ohne Worte benutzen zu müssen. Zum Beispiel kann ein Kind, das nicht spricht, sehr wohl Farben erkennen oder zählen – mit LOGICO kann es durch die Auswahl der richtigen Farbpunkte oder Mengenbildchen demonstrieren, dass es diese Konzepte beherrscht. Das Erfolgserlebnis, etwas „alleine gesagt“ zu haben (auch wenn es nonverbal war), ist ungemein wertvoll für das Selbstbewusstsein.
3. Reduzierter Stress und Frustration: Kommunikation und soziale Interaktion können für autistische Kinder anstrengend oder stressig sein. Bei LOGICO fällt ein großer Teil dieses Drucks weg. Das Kind muss weder verbal antworten noch in Dialog mit einer Lehrkraft treten, während es löst. Es arbeitet für sich in seinem eigenen Tempo. Dadurch sinkt das Frustrationsrisiko deutlich. Viele autistische Kinder reagieren sehr empfindlich auf Fehler oder darauf, korrigiert zu werden. Weil bei LOGICO die Korrektur durch das Kind selbst erfolgt (und ganz diskret, ohne „Rotstift“ oder tadelnde Worte), bleibt die Lernatmosphäre positiv. Das Kind sieht eine falsche Antwort einfach als Hinweis, es nochmal zu probieren, statt sich persönlich kritisiert zu fühlen. Das kann dazu beitragen, die Lernbereitschaft gerade bei autistischen Kindern aufrechtzuerhalten, die sonst bei Misserfolgen schnell resignieren.
4. Taktile Sinneswahrnehmung: Autistische Kinder haben häufig Besonderheiten in der Sensorik. Manche lieben es, Dinge anzufassen und sind mit den Händen aktiv, andere meiden bestimmte Sinneseindrücke. Das LOGICO-System bietet eine angenehme taktile Komponente: Das Kind kann die kleinen bunten Knöpfe anfassen und spüren, wie sie einrasten oder entlang der Schiene gleiten. Dieses haptische Feedback kann sehr befriedigend sein. Für einige Kinder mit Autismus hat das Verschieben der Steinchen fast etwas Beruhigendes, da es sich um eine wiederholende, feinmotorische Bewegung handelt. Gleichzeitig wird die Hand-Auge-Koordination geschult. Gerade für Kinder, denen das Schreiben (noch) schwerfällt, ist es toll, dass sie hier mit den Händen arbeiten können, ohne Stift und Papier benutzen zu müssen.
5. Fokus und Aufmerksamkeit: Die klaren, bunten Bilder auf den LOGICO-Karten und das konkrete Ziel, alle Knöpfe richtig zu platzieren, helfen vielen autistischen Kindern, ihren Fokus zu halten. Während sie vielleicht bei einem Arbeitsheft nach kurzer Zeit abschweifen oder sich von Umweltreizen ablenken lassen, bleiben sie bei der „Knopfrätsel-Aufgabe“ länger konzentriert. Ein Grund dafür ist, dass jede Karte eine abgeschlossene Einheit darstellt: Es gibt einen Anfang (Karte einsetzen) und ein Ende (Karte umdrehen und Ergebnisse sehen). Dieses in sich geschlossene Miniformat von Aufgaben passt gut zu dem Arbeitsstil vieler autistischer Kinder, die lieber eine Aufgabe nach der anderen abarbeiten. Nach jeder Karte kann das Kind eine kurze Pause machen oder zur nächsten Karte übergehen – ganz wie es seine Aufmerksamkeitsspanne zulässt.
6. Anpassbar an individuelle Interessen: Viele Kinder im Autismus-Spektrum haben intensive Interessen oder spezielle Lieblingsthemen. LOGICO-Karten lassen sich oft thematisch auswählen, sodass man auf diese Interessen eingehen kann. Liebt ein Kind zum Beispiel Zahlen und Muster, wird es Freude an den Logico-Mathe- und Logik-Karten haben. Ein anderes Kind, das sich für Alltagsabläufe interessiert, kann mit den Karten über Tagesabläufe („So ziehen wir uns an“, „Einkaufen“ etc.) genau in seinem Interessensgebiet lernen. Die Möglichkeit, Inhalte anzubieten, die das Kind wirklich ansprechen, führt bei autistischen Kindern oft zu höherer Mitarbeit und Begeisterung, weil sie sich in ihrem Spezialinteresse wiederfinden.
Zusammengefasst bietet LOGICO für autistische, nicht sprechende Grundschulkinder einen sicheren, anschaulichen und frustfreien Lernrahmen. Es nutzt Stärken dieser Kinder (visuelles Denken, Detailwahrnehmung, Routinevorlieben) und umgeht gleichzeitig einige ihrer größten Hindernisse (Sprachbarrieren, soziale Unsicherheit, Stress durch Fehlerkorrektur). Natürlich ist jedes Kind individuell – aber viele Eltern und Pädagogen berichten, dass gerade autistische Kinder mit diesem Material auffallend gut zurechtkommen und sichtbare Lernfortschritte zeigen.


Welche Fähigkeiten werden mit LOGICO gefördert?
LOGICO-Förderboxen sind so konzipiert, dass sie eine Vielzahl von Fähigkeiten und Kompetenzen ansprechen. Hier einige der wichtigsten Bereiche, die Ihr Kind beim Spielen und Üben mit LOGICO ganz nebenbei trainiert:
- Kognitive Fähigkeiten: Dazu gehört vor allem das logische Denken und Problemlösen. Viele Aufgaben fordern das Kind auf, etwas zu sortieren, zuzuordnen oder Unterschiede zu erkennen. Zum Beispiel muss es vielleicht herausfinden, welches Bild nicht zu den anderen passt, oder die richtige Lösung zu einer kleinen Rechenaufgabe auswählen. Das Kind überlegt also aktiv, trifft Entscheidungen und lernt, Rückschlüsse zu ziehen („Wenn dieses Puzzleteil hier nicht passt, probiere ich ein anderes“). Auch Konzentration und Merkfähigkeit werden geübt, denn um die richtige Antwort zu finden, muss man genau hinschauen und sich eventuell Details merken (z. B. welche Formen hat das erste Bild, damit man es mit dem zweiten vergleichen kann). Für autistische Kinder, die oft sehr detailorientiert sind, sind solche Aufgaben besonders geeignet, weil sie ihre Stärke im Erkennen von Mustern ausspielen können.
- Visuelle Wahrnehmung: Viele LOGICO-Karten trainieren die visuelle Differenzierung. Das Kind lernt, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erkennen (etwa Farben, Formen, Größen oder Muster zu unterscheiden). Aufgaben wie „Finde das gleiche Bild“ oder „Welche Figur ist spiegelverkehrt?“ schulen das genaue Hinsehen. Auch die Farb- und Formerkennung wird gefördert, gerade durch die Einsteiger-Sets wie „Farben und Formen“. Das ist wichtig für die allgemeine Wahrnehmungsförderung, aber auch eine Grundlage fürs spätere Lesen (Buchstaben unterscheiden können) und Rechnen (Ziffern und Mengen erfassen).
- Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination: Das scheinbar simple Verschieben der Logico-Knöpfe ist in Wirklichkeit eine prima Übung für die Hände. Das Kind muss den gewünschten Knopf greifen, zielgerichtet zur richtigen Position schieben und dort einrasten lassen. Diese Bewegung erfordert Fingerfertigkeit und Koordination zwischen Auge und Hand. Für Kinder, die motorisch ungeschickt sind oder das Schreiben noch lernen, bietet LOGICO somit ein spielerisches Motoriktraining. Durch die Führungsschienen im Rahmen werden die Bewegungen geleitet, was Frustration (z. B. wegrutschende Teile) vermeidet und dem Kind Erfolgserlebnisse verschafft („Ich kann die Knöpfe bewegen und beherrschen“).
- Lebenspraktische Alltagsfähigkeiten: Einige Förderboxen sind inhaltlich so gestaltet, dass sie Alltagssituationen und grundlegendes Weltwissen thematisieren. Zum Beispiel lernt das Kind mit der Karte „So ziehen wir uns an“ die Reihenfolge, in der man Kleidung anlegt (erst die Socken, dann die Schuhe, etc.), was eine wichtige praktische Fähigkeit ist. Mit „Einkaufen macht Spaß“ kann es den Umgang mit Geld und Mengen üben (z. B. welcher Einkaufskorb hat mehr Gegenstände, oder was kann man für einen bestimmten Betrag kaufen?). Solche Karten greifen Alltagswissen auf, das gerade autistischen Kindern oft explizit beigebracht werden muss. Durch das visuelle Durchspielen am Beispiel (etwa in Bildern sehen, wie ein Ablauf funktioniert) prägt es sich besser ein. Auch Zeitabläufe und logische Reihenfolgen werden in diesen Kontexten geübt, was dem Kind hilft, die strukturierte Abfolge von Handlungen im Alltag zu verstehen.
- Vorlängerfertigkeiten für Schule und Lernen: LOGICO kann auch als Vorbereitung oder Unterstützung für schulische Fertigkeiten dienen. So gibt es Karten, die die phonologische Bewusstheit fördern („Bilder – Laute – Wörter“ oder „Schauen und Sprechen“), wo Kinder lernen, mit welchem Laut ein Wort beginnt oder endet – eine wichtige Vorstufe zum Lesen. Andere Karten trainieren mathematische Grundbegriffe wie Mengenverständnis („Mengen und Zahlen“: das Erkennen von Mengen bis 10, Vergleich von „mehr“ oder „weniger“). Indem Ihr Kind diese Vorfertigkeiten spielerisch übt, ist es für den späteren Schulstoff besser gerüstet, selbst wenn es nicht spricht. Das Verstehen von Konzepten kann nämlich durchaus vorhanden sein, auch wenn die mündliche Ausdrucksfähigkeit fehlt – LOGICO hilft, diese versteckten Fähigkeiten ans Licht zu bringen und weiterzuentwickeln.
Zusammengefasst werden durch LOGICO sowohl geistige (kognitive) Fähigkeiten als auch praktische Fertigkeiten gefördert. Ihr Kind lernt nicht nur Fakten oder Schulstoff, sondern auch, wie man lernt: nämlich konzentriert zu arbeiten, genau hinzuschauen, Schritt für Schritt vorzugehen und sich selbst zu überprüfen. All das sind Kompetenzen, die für autistische Kinder später im Leben sehr hilfreich sind.
Struktur, Selbstkontrolle und Selbstständigkeit durch LOGICO
Ein wesentliches Ziel in der Förderung autistischer Kinder ist es, ihnen Struktur zu geben, ihre Selbstkontrolle zu stärken und sie zu größerer Selbstständigkeit zu führen. Die Arbeit mit LOGICO kann genau in diesen Bereichen wertvolle Dienste leisten:
- Strukturierter Ablauf: Autistische Kinder profitieren enorm von klaren, immer wiederkehrenden Abläufen. LOGICO bietet eine solche Struktur von Natur aus an. Jede Lernsession mit dem System läuft nach einem festen Muster ab: Karte auswählen, einsetzen, Aufgabe für Aufgabe bearbeiten, zum Schluss umdrehen und kontrollieren. Diese wiederkehrende Abfolge kann leicht in den Tagesablauf des Kindes integriert werden. Zum Beispiel können Eltern jeden Nachmittag nach den Hausaufgaben oder jeden Samstagvormittag eine feste „Logico-Zeit“ einplanen. Das Kind weiß dann: Jetzt mache ich meine Logico-Karten. Diese Vorhersehbarkeit schafft Sicherheit und Ruhe, denn das Kind kennt das Prozedere und weiß genau, was es tun soll. Auch innerhalb der Aufgabe selbst ist alles übersichtlich: Die Karte zeigt klar nummeriert oder geordnet die Aufgaben, und die farbigen Markierungen weisen den Weg, welchen Knopf es zu benutzen gilt. Nichts überflüssiges lenkt ab. So entsteht ein geordnetes Lernumfeld, in dem autistische Kinder aufblühen können.
- Selbstkontrolle im doppelten Sinne: Wie bereits erwähnt, ermöglicht LOGICO die Selbstkontrolle der Lösungen, was das Kind unabhängig von Fremdbewertung macht. Aber darüber hinaus kann die Arbeit mit den Übungskarten auch zur emotionalen Selbstkontrolle beitragen. Warum? Weil das Kind lernt, ruhig und schrittweise eine Aufgabe anzugehen und erst am Ende das Ergebnis zu prüfen. Es übt also, sich zu gedulden und seine Impulse (z. B. sofort aufzugeben oder wild herumzudrücken) zu kontrollieren. Auch den Umgang mit Fehlern kann es in einem geschützten Rahmen üben: Wenn etwas nicht stimmt, atmet es vielleicht kurz durch und versucht es nochmal, statt impulsiv zu werden. Diese Haltung des „Erst nachdenken, dann handeln“ und des ruhigen Überprüfens eigener Arbeit ist genau die Selbstkontrolle, die wir unseren Kindern langfristig vermitteln möchten. LOGICO bietet hier ein ideales Übungsfeld, weil das Kind autonom handelt und gleichzeitig ein sicheres Korrektiv (die Rückseite der Karte) an der Hand hat.
- Wachsende Selbstständigkeit: Anfangs wird Ihr Kind Logico vielleicht gemeinsam mit Ihnen ausprobieren. Doch schon nach kurzer Zeit können viele Kinder (je nach Fähigkeitsstand) die Karten selbstständig bearbeiten. Dieses eigenständige Arbeiten steigert sich mit der Übung: Ein Kind, das anfangs vielleicht nur mit viel Zureden eine Karte bearbeitet hat, nimmt später vielleicht ganz selbstverständlich eine neue Karte aus der Box und macht sich an die Arbeit. Das ist Selbstständigkeit im Lernen. Gerade für autistische Kinder, die in vielen Bereichen des Alltags auf Hilfe angewiesen sind, ist es eine tolle Erfahrung, beim Lernen autonom agieren zu dürfen. Die Rolle der Eltern verlagert sich dann vom ständigen Begleiter hin zum gelegentlichen Unterstützer: Sie sorgen dafür, dass passendes Material da ist, und stehen bei Frust oder Fragen bereit, aber überlassen dem Kind ansonsten die Kontrolle. Diese Übertragung von Verantwortung in einem begrenzten, überschaubaren Rahmen (nämlich der Logico-Übungszeit) kann Schritt für Schritt auf andere Lebensbereiche ausstrahlen. Ein Kind, das gelernt hat „Ich kann alleine etwas schaffen und selbst richtig machen“, traut sich vielleicht auch eher zu, alleine sein Zimmer aufzuräumen oder sich selbst die Schuhe zu binden – zwei völlig andere Aufgaben, aber das zugrundeliegende Selbstvertrauen und das Verständnis von Reihenfolge und Abschluss einer Tätigkeit haben sie durch die Lernspiele bereits geübt.
- Entlastung durch Beschäftigung: Für Eltern autistischer Kinder kann es schwierig sein, einen Moment für sich zu finden, da das Kind oft intensive Betreuung braucht. LOGICO bietet die Möglichkeit, das Kind sinnvoll beschäftigt zu wissen, während man selbst vielleicht kurz etwas anderes erledigt. Natürlich hängt das vom einzelnen Kind ab – manche müssen trotzdem beaufsichtigt werden –, aber viele sind so vertieft in die Karten, dass sie für einige Zeit ruhig und konzentriert damit arbeiten. Als Eltern kann man dieses Zeitfenster nutzen, um beispielsweise die Wäsche zusammenzulegen oder einen Kaffee zu trinken, ohne sich zu sorgen, dass das Kind unbeschäftigt ist. Das ist kein Ersatz für Betreuung, aber ein kleiner Schritt zu mehr Selbstständigkeit des Kindes und Entspannung für die Eltern.


Praktische Tipps: Wie können Eltern LOGICO zu Hause nutzen?
Die Einführung von LOGICO zu Hause kann für Sie und Ihr Kind ein spannendes neues Kapitel sein. Hier sind einige praktische Hinweise, wie Sie das Lernspiel erfolgreich in den Alltag integrieren können:
- Gemeinsam starten: Beginnen Sie damit, Ihrem Kind in Ruhe zu erklären und zu zeigen, wie LOGICO funktioniert. Wählen Sie eine einfache Karte aus (vielleicht etwas, von dem Sie wissen, dass Ihr Kind es schon gut kann, z. B. Farben zuordnen), damit das erste Erfolgserlebnis sicher ist. Zeigen Sie Schritt für Schritt: „Schau, hier ist eine Aufgabe mit einem roten Punkt. Wir nehmen den roten Knopf und schieben ihn zur richtigen Antwort…“ Machen Sie am Anfang vielleicht ein oder zwei Aufgaben zusammen, bis Ihr Kind das Prinzip verstanden hat. Viele Kinder begreifen sehr schnell, was zu tun ist, sobald sie sehen, wie es geht.
- Interesse wecken: Achten Sie darauf, Themen zu wählen, die Ihr Kind mögen könnte. Hat es besondere Interessen, wie Zahlen, Tiere oder Fahrzeuge? Schauen Sie, ob Sie LOGICO-Karten zu ähnlichen Themen haben. Wenn nicht, starten Sie mit dem, was am ehesten passt. Manchmal kann man auch als Eltern ein bisschen Begeisterung vorleben: „Oh, auf dieser Karte sind lauter Tiere abgebildet, das sieht spannend aus! Wollen wir mal schauen, was man da machen muss?“ Wenn Ihr Kind Ihre Neugier spürt, steckt das an.
- Ruhige Umgebung schaffen: Gerade für autistische Kinder ist es wichtig, Ablenkungen zu minimieren. Suchen Sie einen ruhigen Ort und Zeitpunkt für die LOGICO-Übung. Der Fernseher sollte aus sein, keine lauten Geräusche im Hintergrund. Manche Kinder sitzen gern am Tisch, andere vielleicht lieber auf dem Teppich am Boden – wichtig ist, dass Ihr Kind bequem und entspannt arbeiten kann. Der LOGICO-Rahmen ist handlich und kann notfalls sogar auf langen Autofahrten oder im Wartezimmer verwendet werden, aber zu Hause bietet sich ein fest eingerichteter Platz an, der mit „Lernen“ assoziiert wird (z. B. der Schreibtisch oder ein bestimmter Teil des Wohnzimmertischs).
- Kleine Lerneinheiten: Zwingen Sie Ihr Kind nicht, stundenlang am Stück mit den Karten zu arbeiten. Gerade am Anfang sind kurze, positive Einheiten viel besser. Vielleicht schafft Ihr Kind am Anfang nur 5–10 Minuten oder 1–2 Karten, das ist völlig in Ordnung. Beenden Sie die Session im Idealfall, bevor die Konzentration vollkommen nachlässt – dann behält Ihr Kind das Gefühl, dass LOGICO eine angenehme Aktivität ist. Sie können die Dauer langsam steigern, wenn Sie merken, dass es gut läuft und Ihr Kind länger dranbleiben möchte.
- Erfolg anerkennen: Auch wenn keine verbalen Antworten gegeben werden, können Sie Ihr Kind natürlich loben und positiv bestärken. Freuen Sie sich mit ihm, wenn es eine Karte komplett richtig gelöst hat („Toll, du hast alle Aufgaben gelöst, super gemacht!“). Bei Fehlern unterdrücken Sie impulsives Eingreifen – lassen Sie das Kind möglichst selbst entdecken, was nicht stimmt. Falls es von sich aus nicht darauf kommt, können Sie behutsam helfen: „Schau mal, hier hinten sieht man, wo die Knöpfe sein sollten. Lass uns vergleichen, wo dein roter Knopf ist…“ Versuchen Sie, Ihr Kind anzuleiten, die Korrektur selbst zu machen, statt ihm sofort zu zeigen, was richtig wäre. So stärken Sie sein Selbstvertrauen und den Lerneffekt.
- Routine etablieren: Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt, hilft eine feste Routine. Falls möglich, legen Sie eine regelmäßige „Logico-Zeit“ fest, z. B. jeden Nachmittag nach der Schule 15 Minuten, oder am Wochenende ein längerer Block. Autistische Kinder gewöhnen sich gern an solche festen Abläufe und fordern die Aktivität dann vielleicht sogar selbst ein („Wir haben doch jetzt eigentlich Logico-Zeit!“).
- Variationen und Pausen: Beobachten Sie, welche Karten Ihrem Kind besonders gut gefallen oder leicht fallen und welche schwierig sind. Sie können abwechseln: mal eine Lieblingskarte (zur Motivation), dann eine herausfordernde. Oder Sie lassen das Kind selbst auswählen, worauf es Lust hat – es hat dann ein Gefühl von Kontrolle über sein Lernen. Wenn Ihr Kind gar keine Lust hat oder einen schlechten Tag erwischt, zwingen Sie es nicht. LOGICO soll Spaß machen und kein Zwang sein. Bieten Sie es später wieder an, oder versuchen Sie es mit einem anderen Thema, falls die aktuelle Box gerade nicht zieht.
- Integrieren ins übrige Lernen: Sie können LOGICO auch als Ergänzung zu anderen Lernmethoden nutzen. Wenn Ihr Kind beispielsweise gerade mit einer Kommunikations-Therapie (wie PECS-Bildkarten oder Gebärden) anfängt, können Sie passende LOGICO-Karten finden, die den gleichen Wortschatz oder die gleichen Konzepte enthalten, und so den Transfer erleichtern. Oder wenn in der Schule ein bestimmtes Thema ansteht (z. B. Zahlen lernen in der 1. Klasse), können Sie parallel mit der entsprechenden LOGICO-Förderbox üben. So erlebt Ihr Kind die Inhalte in unterschiedlichen Kontexten, was das Verständnis vertieft.


Die passenden Themenboxen auswählen: Tipps zur Auswahl
Das LOGICO-System bietet eine Fülle von Themen und Förderbereichen. Gerade am Anfang stellt man sich als Eltern die Frage: Welche Box ist die richtige für mein Kind? Hier ein paar Anhaltspunkte, um aus der Vielfalt die passenden Karten auszuwählen:
- Farben und Formen: Wenn Ihr Kind noch am Anfang steht, was schulische Inhalte angeht, und vor allem grundlegende Konzepte lernen soll, sind Boxen wie „Farben und Formen“ ideal. Hier lernt das Kind, Farben zu benennen (bzw. zu erkennen) und Formen zu unterscheiden. Das sind ganz wesentliche Basiskompetenzen, die auch für den Alltag (z. B. Spielsachen nach Farbe sortieren, Formen in der Umwelt erkennen) wichtig sind. Diese Karten machen meist viel Spaß, weil sie bunt und eindeutig sind – perfekt für einen Einstieg.
- Mengenerfassung und Zahlen: Für Kinder, die bereit sind für erste mathematische Erfahrungen, gibt es Förderboxen wie „Mengen und Zahlen“ (oft auf den Zahlenraum 1–10 begrenzt für den Anfang). Hier lernt das Kind z. B. „Wie viele Gegenstände siehst du?“ oder „Welche Gruppe hat mehr/weniger?“. Das Verständnis von Mengen und Zahlen ist nicht nur für die Schule wichtig, sondern auch für Situationen im Alltag (drei Äpfel kaufen, zwei Schuhe anziehen etc.). Wenn Ihr autistisches Kind vielleicht schon Zahlen mag oder sich dafür interessiert, wird es Freude daran haben, sie mit LOGICO zu erkunden.
- Logisches Denken und Reihenfolgen: Manche Boxen sind darauf ausgerichtet, die Denkfähigkeit und Logik zu trainieren. Das können z. B. Karten sein, in denen Reihen fortgesetzt werden („Welche Figur kommt als nächstes in der Sequenz?“), Unterschiede erkannt werden („Finde den Fehler im Bild“) oder Handlungsabläufe sortiert werden („Bringe die Bilder in die richtige Reihenfolge“). Insbesondere für autistische Kinder, die manchmal Schwierigkeiten haben, Zusammenhänge oder Abfolgen von Ereignissen zu verstehen, sind solche Übungen sehr wertvoll. Sie lernen z. B., dass man erst die Schuhe anziehen muss, bevor man das Haus verlässt, weil die Sequenz eine Rolle spielt. Wenn Ihr Kind oft Puzzles mag oder gern Dinge ordnet, werden ihm diese Logico-Aufgaben sicherlich liegen.
- Sprachförderung ohne Sprechen: Klingt paradox, aber es gibt LOGICO-Boxen, die Sprache zum Thema haben, obwohl Ihr Kind dabei nicht sprechen muss. Zum Beispiel Karten, bei denen man Gegenstände ihren Anfangsbuchstaben zuordnen soll (hier kann Ihr Kind zeigen, dass es den Laut erkennt, auch wenn es ihn nicht selbst aussprechen kann). Oder Bild-Wort-Zuordnungen: „Welches Wort passt zu diesem Bild?“ Solche Übungen trainieren den Wortschatz und das Sprachverständnis. Wenn Ihr Kind Bilder mit Begriffen verknüpfen kann, hilft ihm das im Alltag – selbst wenn es das Wort nicht ausspricht, kann es vielleicht darauf zeigen oder es in einer alternativen Kommunikationsform (z. B. auf einem Tablet oder Kommunikationstafel) nutzen. Wählen Sie solche Karten aber nur, wenn Ihr Kind schon ein gewisses Verständnis für Wörter und Laute hat, sonst könnte es frustrieren. Für den Einstieg sind visuelle und logische Karten meist besser geeignet.
- Alltagssituationen und soziales Verständnis: Wie erwähnt, gibt es Boxen mit Alltagsthemen („Einkaufen“, „Anziehen“, vielleicht auch Themen wie „Zu Hause“ oder „Im Straßenverkehr“). Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat, solche Abläufe zu verstehen oder sich zu merken, können diese Karten sehr hilfreich sein. Sie bieten einen visuellen, geordneten „Fahrplan“ für Situationen, die im echten Leben oft viel chaotischer wirken. Damit bereiten Sie Ihr Kind behutsam auf reale Erlebnisse vor. Es kann eine Art Trockenübung im sicheren Rahmen machen: Was tue ich der Reihe nach, wenn ich einkaufen will? Was ziehe ich der Reihe nach an, wenn wir rausgehen? Solches Wissen wird in Bildern präsentiert und durch die Logico-Aufgabe vertieft.
- Schwierigkeitsstufe beachten: Auf den meisten LOGICO-Boxen ist angegeben, für welche Klassenstufe oder Altersgruppe sie gedacht sind (z. B. „ab 1. Schuljahr“ oder „ab 5 Jahren“). Diese Angaben sind hilfreich zur Orientierung, aber Sie kennen Ihr Kind am besten. Ein zehnjähriges autistisches Kind, das nicht spricht und geistig vielleicht eher auf dem Stand eines jüngeren Kindes ist, profitiert möglicherweise am meisten von einem Set, das offiziell „für Vorschulkinder“ deklariert ist. Das ist völlig in Ordnung. Andersherum gibt es auch nicht sprechende Kinder, die im Kopf sehr weit sind und z. B. prima rechnen können – diese dürfen ruhig auch ein anspruchsvolleres Karten-Set wie „Rechentraining bis 100“ bekommen, auch wenn sie vom Alter her jünger scheinen. Lassen Sie sich also von den Stufen nicht zu sehr limitieren. Nutzen Sie sie als grobe Richtlinie und passen Sie die Auswahl individuell an Ihr Kind an.
- Nach und nach erweitern: Es ist nicht nötig, gleich zu Beginn viele Förderboxen auf einmal zu kaufen. Fangen Sie mit einem oder zwei Themen an, die für Ihr Kind wichtig und interessant sind. Schauen Sie, wie es damit zurechtkommt und ob es Freude daran hat. Wenn ja, können Sie nach einiger Zeit gezielt neue Sets hinzunehmen, um Abwechslung zu bieten oder neue Fähigkeiten anzusprechen. Vielleicht können Sie sich auch mit anderen Eltern austauschen oder Materialien teilen – manche Schulen oder Therapiezentren verleihen solche Lernspiele auch an Familien. Wichtig ist, dass Sie nicht überfordern: Lieber wenige Boxen intensiv nutzen, als zu viel Material auf einmal anbieten.
Vorteile von LOGICO gegenüber Arbeitsheften und Lern-Apps
In Zeiten von Übungsheften und digitalen Lern-Apps stellt sich die Frage: Warum sollte man auf ein physisches System wie LOGICO setzen? Tatsächlich bietet LOGICO gerade für autistische Kinder einige Vorzüge gegenüber den klassischen Alternativen:
- Kein Schreibdruck: Arbeitshefte setzen oft voraus, dass das Kind mit Stift schreiben oder zeichnen kann. Viele autistische Kinder, insbesondere wenn sie nicht sprechen, haben aber auch in der Feinmotorik oder in der Planung von Schreibbewegungen Schwierigkeiten. LOGICO kommt ganz ohne Stift aus – das Kind muss lediglich Knöpfe schieben. Dadurch kann es sich auf den Inhalt konzentrieren, ohne von der Herausforderung des Schreibens abgelenkt zu sein. Das reduziert Frust und lässt auch Kinder teilnehmen, die motorisch noch nicht so weit sind.
- Sofortiges Feedback statt Wartezeit: Bei einem Übungsheft müsste nach Bearbeitung jede Aufgabe von einem Erwachsenen kontrolliert werden, oder das Kind weiß gar nicht, ob es richtig liegt, bis jemand es überprüft. In einer App gibt es zwar oft sofortige Rückmeldung, aber diese ist manchmal überladen (Soundeffekte, Animationen) oder das Kind kann durch Ausprobieren zufällig richtig liegen, ohne es wirklich verstanden zu haben. LOGICO gibt klare, einfache Rückmeldung: Stimmen die Farbpunkte nicht überein, ist es falsch. Das Kind sieht direkt, was Sache ist, und kann korrigieren. Dieses Echtzeit-Feedback ist effektiv für den Lerneffekt.
- Weniger Ablenkung, mehr Fokus: Digitale Lern-Apps sind zwar bunt und interaktiv, bergen aber auch Ablenkungen. Ein Tablet oder Computer kann schnell zu anderen Spielen, Videos oder Funktionen verleiten, wenn das Kind nur einen Finger daneben setzt. Selbst wenn die App an sich seriös ist, sind viele Kinder von den Effekten so fasziniert, dass sie mehr auf das Tippen und Blinken achten als auf den Lerninhalt. LOGICO ist simpel und zielgerichtet: Karte und Rahmen, mehr nicht. Es blinkt nichts, es macht keine Geräusche. Diese Ruhe hilft autistischen Kindern, die oft leicht von Reizen überflutet werden, bei der Sache zu bleiben. Auch ein einfaches Papier-Arbeitsheft hat keine digitalen Ablenkungen, aber dort können z. B. die vielen Aufgaben auf einer Seite unübersichtlich wirken. Eine einzelne LOGICO-Karte präsentiert hingegen eine begrenzte Anzahl von Aufgaben auf einmal, was überschaubar ist.
- Taktile Erfahrung statt reinem Bildschirm: Das physische Handling des Logico-Rahmens bietet, wie schon erwähnt, einen sensorischen Mehrwert. Viele Kinder – nicht nur Autisten – lernen besser, wenn sie etwas anfassen können. Ein Touchscreen zu berühren ist da nicht ganz das gleiche; die Bewegung bleibt flach und glänzend. Die mechanische Bewegung der LOGICO-Knöpfe hingegen fühlt sich echt an und befriedigt das Bedürfnis, mit den Händen zu arbeiten. Gerade für Kinder, die einen hohen Bewegungsdrang in den Fingern haben oder taktile Reize suchen, ist das Schieben der Knöpfe sinnvoller als auf Glas zu tippen.
- Robust und immer verfügbar: Ein LOGICO-Rahmen braucht keinen Strom, kein WLAN und kann nicht abstürzen. Man kann ihn überallhin mitnehmen, und er ist sehr robust – ein Sturz vom Tisch macht ihm nichts aus. Das ist im Alltag mit Kindern, die vielleicht auch mal ungestüm sind, ein echter Pluspunkt. Im Gegensatz dazu kann ein teures Tablet kaputtgehen oder leer sein, wenn man es gerade nutzen möchte. Arbeitshefte können vollgekritzelt oder zerrissen werden; LOGICO-Karten sind laminiert und abwischbar, halten also länger durch.
- Kein Leistungsdruck, mehr Spaß: Viele autistische Kinder haben mit klassischen schulischen Materialien schlechte Erfahrungen gemacht – sei es, weil sie dort ihre Defizite vor Augen geführt bekamen oder weil sie sich mit anderen vergleichen mussten. LOGICO kommt eher wie ein Spiel daher. Es gibt keine Noten, keine roten Kreuze. Das Kind spielt förmlich mit Wissen. Selbstverständlich lernt es dabei, aber der Charakter der Aufgabe fühlt sich anders an. Diese eher spielerische Herangehensweise kann Blockaden lösen. Ein Kind, das sich weigert ins Schreibheft etwas einzutragen, löst vielleicht bereitwillig die gleiche Aufgabe am LOGICO-Rahmen, weil es das als etwas Eigenständiges ansieht und nicht als „Schule“.
- Transparenter Lernfortschritt: Bei einem Arbeitsheft sieht man am Ende viele Seiten mit Lösungen – für manche Kinder ist das ein Erfolgserlebnis, für andere aber auch frustrierend („So viele Seiten, die ich noch machen muss“). Bei Logico können Sie als Eltern leicht mitverfolgen, welche Karten Ihr Kind schon gemeistert hat, indem Sie vielleicht ein kleines Häkchen auf der Kartenrückseite setzen oder eine Liste führen. Das Kind selbst sieht den Fortschritt insofern, als es merkt, dass es immer mehr Karten allein bewältigt. Gleichzeitig lassen sich Karten beliebig oft wiederholen, ohne dass etwas „verbraucht“ wird. Ihr Kind kann also auch später nochmal zu einer Lieblingskarte zurückkehren, während ein ausgefülltes Arbeitsblatt meist danach nicht mehr angeschaut wird.
Natürlich haben auch andere Methoden ihre Berechtigung. Manche Kinder lieben Tablet-Apps oder kommen mit klassischem Unterrichtsmaterial zurecht. Doch gerade im Kontext Autismus zeigt sich oft, dass ein System wie LOGICO die besten Elemente vereint: Es ist strukturiert, aber nicht langweilig; es ist spielerisch, aber dennoch anspruchsvoll; es gibt Feedback, aber ohne Druck. Diese Mischung macht den besonderen Mehrwert von LOGICO für diese Zielgruppe aus.

Erfahrungen aus der Praxis und Fazit
Viele Eltern und Lehrkräfte berichten überaus positive Erfahrungen, wenn sie LOGICO mit autistischen Kindern einsetzen. Oft sind sie erstaunt, wie konzentriert und engagiert gerade Kinder mit Autismus bei der Sache sein können, sobald sie einmal Zugang zu diesem Lernspiel gefunden haben. Ein Kind, das im Klassenverband kaum mitgemacht hat, kann plötzlich 20 Minuten vertieft an seinen LOGICO-Karten arbeiten. Ein anderes, das verbal kaum Reaktionen zeigt, strahlt vor Stolz, wenn es die richtige Lösung gefunden hat und das bunte Punktemuster auf der Kartenrückseite stimmt. Solche Erfolgserlebnisse sind unbezahlbar fürs Kind – und auch für die Eltern, die sehen, dass ihr Kind lernen möchte und kann, wenn es nur das richtige Medium bekommt.
Natürlich ist jedes Kind unterschiedlich, und nicht jedes autistische Kind wird LOGICO sofort lieben. Aber einen Versuch ist es allemal wert, denn die Praxis zeigt: in vielen Fällen entfaltet das System genau die richtige Anziehungskraft auf Kinder, die mit „gewöhnlichem“ Schulmaterial wenig anfangen können. Der Schüler mit Autismus, der mündlich nichts mitteilt, kann plötzlich durch die bunten Knöpfe mitteilen, was er weiß. Das Mädchen, das sonst schnell frustriert aufgibt, wagt hier einen zweiten und dritten Versuch, bis das Muster passt – weil niemand schimpft, sondern sie selbst es herausfindet.
Für Sie als Eltern bietet LOGICO die Chance, Ihr Kind gezielt zu unterstützen, ohne es zu überfordern. Sie können damit spielerisches Lernen zuhause gestalten, als Ergänzung zur Förderung in Schule oder Therapie. Es kann Ihnen auch Einblicke geben: Durch die Arbeit mit den Karten werden Sie feststellen, wo die Stärken und Interessen Ihres Kindes liegen. Vielleicht entdecken Sie, dass Ihr Kind ein kleines Mathe-Genie ist, oder dass es visuelle Rätsel meistert, während es bei Sprachaufgaben hakt – diese Informationen können Sie wiederum den Lehrern oder Therapeuten mitteilen, um die Förderung noch besser anzupassen.
Zum Schluss lässt sich sagen: LOGICO-Förderboxen sind ein wertvolles Werkzeug im Förderkoffer für autistische Grundschulkinder, insbesondere für jene, die nicht sprechen. Sie vereinen klare Struktur mit spielerischem Anspruch und erlauben es den Kindern, selbstbestimmt und angstfrei zu lernen. Als Eltern können Sie Ihrem Kind damit eine Tür öffnen – zu mehr Wissen, mehr Selbstständigkeit und vielleicht sogar zu mehr Freude am Lernen. Probieren Sie es in aller Ruhe aus und beobachten Sie, wie Ihr Kind darauf reagiert. Mit Geduld und dem richtigen Gespür für das passende Thema werden Sie möglicherweise erleben, wie Ihr Kind mit Hilfe von LOGICO „aufblüht“ und Dinge zeigt, die Sie ihm gar nicht zugetraut hätten. Dieses Leuchten in den Augen des Kindes, wenn es merkt „Ich kann das!“, ist wohl der schönste Beweis dafür, dass Sie mit LOGICO einen guten Weg eingeschlagen haben.